Die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Weinbach fand am 21. September 1932 in der Gaststätte Hederich statt. Die hier versammelten Männer sind bereit sich freiwillig und unentgeltlich in den Dienst der guten Sache zu stellen. Die bis dahin gültige Pflichtfeuerwehr, in der jeder gesunde männliche Bürger seinen Dienst verrichten musste, soll durch eine freiwillige Feuerwehr abgelöst werden.
Der Weilburger Kreisbrandmeister Moser ist ebenfalls anwesend, als die anwesenden 16 Männer die Freiwillige Feuerwehr Weinbach gründen und ihren ersten Brandmeister Reinhard Hederich wählen, sein Stellvertreter wird Heinrich Dragesser.
Weitere Gründer sind:
- Wilhelm Ketter
- Artur Scheerer
- Wilhelm Knörr
- Otto Lewalter
- Hugo Erbe
- Willi Ketter
- Richard Meuser
- Rudolf Erbe
- Willi Schäfer
- Walter Legner
Der erste Vorstand der Wehr setzt sich wie folgt zusammen:
- Ortsbrandmeister: Reinhard Hederich
- Stellv. Ortsbrandmeister: Heinrich Dragesser
- Schriftführer: Wilhelm Knörr
- Kassierer: Willi Ketter
- Gerätewart: Wilhelm Zuth
Die Gerätschaften der Wehr wurden aus früheren Zeiten übernommen. Es sind dies ein Pumpenwagen (Handdruckspritze), ein Hydrantenwagen, Leitern und Einreißhaken. Mit dem Pumpenwagen konnte noch nicht das Wasser aus den damals noch offenen Bachläufen entnommen werden, sondern musste mit Eimern in die Pumpe eingefüllt werden. Die vier Männer, die den Pumpenwagen bedienen, mussten das Wasser durch Muskelkraft bis an den Brandherd weiter transportieren.
Im Jahr 1933 wurde eine Motorspritze (Flader 400) für die Wehr angeschafft. Kurz nach Anschaffung und erfolgter Einweisung der Kameraden leistet diese sehr gute Dienste bei einem Scheunenbrand in Freienfels. Die 100 Mark Prämie, die die Wehr Weinbach erhielt, da sie als erste an der Brandstelle eingetroffen war, wurde umgehend in eine neue Schiebeleiter investiert. In der Folgezeit stieg die Mitgliederzahl stetig an. Es wurden mehrere Gruppen gebildet, die an Motorspritze, Hydrantenwagen und als Leiter- und Rettungstrupp ausgebildet wurden.
Viele Kameraden wurden bei Ausbruch des zweiten Weltkrieges zur Wehrmacht eingezogen und tauschten den blauen gegen den grauen Rock. In den Reihen der Wehr wurde es immer lichter, und nach Beendigung dieses schrecklichen Krieges blieben viele Plätze in den Reihen der Freiwilligen Feuerwehr leer. Die Kameraden sind nicht zurückgekehrt, sie sind gefallen für die Heimat, und es ruhen viele in anderen Ländern der Erde. An sie zu denken ist eine besondere Pflicht, denn unter den Gefallen waren auch Mitglieder unserer Wehr.
Gegen Ende des Krieges wurde ein neues Spritzenhaus für die Wehr errichtet und in Betrieb genommen. Schon zwei Jahre nach dem Krieg wurde in Weinbach der Kreisfeuerwehrverbandstag durchgeführt.
In der Zeit wird auf der „Naßheck“ von der Feuerwehr eine Friedenstanne gepflanzt und die Patenschaft für deren Pflege von der Feuerwehr übernommen. Alljährlich fand eine Wanderung der Wehr über Elkerhausen und Blessenbach zu der Tanne statt.
1951 löst Wilhelm Ketter den langjährigen Wehrführer Reinhard Hederich an der Spitze der Wehr ab.
Am 19. Juni 1954 muss die Wehr Abschied von ihrem Gründungsmitglied und ersten Kommandanten Reinhard Hederich nehmen.
1956 erhält die Wehr eine neue TS 8/8 von Bachert und zwei Jahre später ein von Kamerad Wilhelm Zuth I erbautes Spritzenfahrgestell.
Im Juni 1957 findet in Weinbach abermals der Kreisfeuerwehrverbandstag statt. Anlass ist das 25-jährige Bestehen der Wehr. Dieser wird mit einem bunten Festprogramm begonnen. Höhepunkt ist der Festumzug.
In den Folgejahren werden jährlich verschiedene Aktivitäten der Wehr ausgerichtet. So werden unter anderem Theaterstücke einstudiert und in der Gaststätte Krekel aufgeführt. Mit den Einnahmen werden Ausrüstungsgegenstände und Uniformen angeschafft.
1961 wird Walter Dorn als neuer Wehrführer gewählt.
Am 06. Februar 1971 konnte aus Landesbeschaffungsmitteln das neue LF 8 mit Vorbaupumpe an die Wehr Weinbach durch Bürgermeister Macherey und Kreisbrandinspektor Jörres übergeben werden.
Dieses Fahrzeug wurde erst 20 jahre später außer Dienst gestellt.
1972 wurde mit einem großen Fest das 40-jährige Bestehen auf dem Festgelände „Geiersberg“ gefeiert. In den Jahren 1975/1976 wird durch den behutsamen Aufbau einer Jugendfeuerwehr versucht, Nachwuchs für die Einsatzabteilung zu gewinnen. Dies geschieht mit großem Erfolg. Viele der in die Jugendgruppe der Wehr aufgenommenen Kameraden werden später in die Einsatzabteilung der Wehr übernommen und bilden über Jahre einen festen Stamm.
Ende der Siebziger und Anfang der Achtziger Jahre entwickelt sich die Mitgliederzahl der Wehr enorm.
1982 kann die Wehr ihr 50. Gründungsfest feiern.
Auf dem Festgelände „Geiersberg“ werden in einem feierlichen Rahmen die noch lebeneden Gründer der Wehr, es sind dies Albert Marx, Artur Scheerer sowie Ernst Möcks mit Urkunden ausgezeichnet. Desweiteren werden mit dem Landesehrenbrief Wehrführer Walter Dorn sowie Schriftführer Richard Stahl geehrt.
Mitte der Achtziger Jahre sind erste Gespräche und Pläne im Umlauf für den Neubau eines Feuerwehrhauses. Dies gestaltet sich jedoch schwierig, und es dauert fast noch 20 Jahre bis zum Baubeginn.
1991 wird unser bisheriges Löschfahrzeug altersbedingt ausgesondert. In den Folgemonaten muss sich die Wehr mit verschiedenen Ersatzfahrzeugen begnügen bis ebenfalls mit Unterstützung aus Landesmitteln ein neues Löschgruppenfahrzeug mit zusätzlichem Wassertank an die Wehr übergeben wird.
Am 5. Dezember 1992 wird in Weinbach offiziell eine Jugendfeuerwehr gegründet. Es ist dies die 90. Jugendfeuerwehr im Landkreis Limburg- Weilburg. Tobias Bußweiler wird als Jugendwart und Holger Erbe als dessen Stellevertreter eingesetzt.
Wehrführer Günter Fink, der 1978 die Nachfolge von Walter Dorn angetreten hatte, tritt 1993 zurück. Nachfolger wird Jürgen Stahl, der bis heute das Amt inne hat.
Anfang des neuen Jahrhunderts werden die Planungen für den Neubau des Feuerwehrhauses zügig in Angriff genommen. Nach Aussprache über verschiedene Standorte wird der neue Standort neben dem neuen Bauhof festgelegt. Die Baupläne werden eingereicht und beim Land Hessen wird ein Förderantrag gestellt.
Nach ersten Prüfungen wird ein Förderbescheid erteilt, der Jahre später zur Auszahlung kommen soll. Bürgermeister Sprenger versucht in Gesprächen mit dem Finanzminister eine schnellere Bezuschussung zu erreichen. Dies gelingt ihm auch. Nach Genehmigung der Baupläne, und Abstimmung welche Eigenleistungen die Feuerwehr einbringen kann, beschließt die Gemeinde den Neubau. Dieser soll nicht nur den Kameraden aus Weinbach, sondern auch den Kameraden der Großgemeinde Weinbach eine neue Heimat bieten.
Am 1. April 2003 beginnt die Feuerwehr den alten Bauhof abzureißen und die Fundamente für den Neubau auszuheben. Zügig ist vom alten Gebäude nichts mehr zu sehen, und der Neubau nimmt Formen an. Ende 2003 kann Richtfest gefeiert werden. Im November des Folgejahres wird das Gebäude an die Wehr übergeben.
Im Frühjahr 2005 findet eine öffentliche Einweihung statt, und die Räumlichkeiten werden der Öffentlichkeit vorgestellt.
Neben der Wehr Weinbach wird dieses Feuerwehrhaus auch von der Tageseinsatzgruppe genutzt. Die Tageseinsatzgruppe wurde Mitte der 90er Jahre ins Leben gerufen, als man feststellte, dass immer weniger Einsatzkräfte der einzelnen Ortsteile tagsüber zu erreichen waren. Von jedem der 6 Ortsteilwehren sind in der Tageseinsatzgruppe Kameraden vertreten, die tagsüber über Funkmeldeempfänger alarmiert werden. Die gemeinsamen Übungen und Einsätze haben die Kameradschaft vertieft.
2007 kann die Feuerwehr auf eine 75-jährige Geschichte zurückblicken. Viele Einsätze, darunter auch einige, die nicht ohne Gefahren für Einsatzkräfte waren, wurden bewältigt. Der gute Ausbildungsstand der Wehr hat sicherlich auch dazu beigetragen, dass bei all den Einsätzen und zusätzlichen Anforderungen an die Wehr, bisher noch keine Kameradin oder Kamerad ernsthaft verletzt wurde.
Möge dies auch in Zukunft so bleiben.
Nach langer Planungsphase kann im Jahr 2013 das neue HLF 20/16 in Empfang genommen werden. Im gleichen Zug wird das LF8 an die Feuerwehr Freienfels übergeben und deren TSF ersetzt das bisher in Weinbach vorhandene.
Ende 2016 wird nach fast 1-jähriger Bauzeit die neue Grillhütte fertiggestellt
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